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Auf Teneriffa ist eine Romeria ein katholisches Erntedankfest zu ehren eines Heiligen und Schutzpatron einer Stadt oder Gemeinde. Jede traditionelle Stadt veranstaltet jährlich eine eigene Romeria für ihren Heiligen. Bei dieser Veranstaltung werden alte Bräuche und Traditionen gepflegt. Die Menschen kleiden sich in der für sie typischen Tracht. Dieses Brauchtum ist im Norden von Teneriffa ausgeprägter als im Süden. Zwei für mich herausragende Veranstaltungen sind die Romerias von Los Realejos und La Orotava. Aber auch Tacoronte und La Laguna sind einen Besuch wert. Immer wieder beeindruckend ist die gute Laune und die natürliche Fröhlichkeit der Menschen und die ist ansteckend.
Die Hauptwallfahrt von San Isidro in Los Realejos (Tenerife) findet jedes Jahr am letzten Sonntag im Mai statt. Diese Feier wurde zu nationalem touristischem Interesse erklärt. Die erste Wallfahrt von San Isidro in den Realejos geht auf das Jahr 1676 zurück. 
Nach der kirchlichen Feier zu Ehren der Heiligen, fand der Umzug statt. Ab etwa 13:00 Uhr ging es durch die Hauptstraßen der Gemeinde. Viele der Balkone und Fenster waren in den typischen Farben der Inseln geschmückt.
Was ist eine Romeria?
Diese Feste auf Teneriffa sind die typischen kanarische Feste. Durch sie werden bestimmte Gewohnheiten der Vergangenheit am Leben erhalten. Sie stammen aus einer Zeit als auf den Kanarischen Inseln Landwirtschaft und Viehzucht ein größeres Gewicht als heutzutage hatten.
Die frühen Romerias waren die Feste der Oberschicht. Sie trafen sich in den Trachten der Landwirte um die Traditionen in Bezug auf die Landwirtschaft zu pflegen und die Heiligen zu ehren.
Bei einem Umzug, dem Hauptteil des Festes, durch die Gemeinde werden Karren, geschmückt mit Pflanzen, Zweigen, Blumen, landwirtschaftlichen Geräten, teilweise von Ochsen gezogen, mitgeführt. Musikanten und Tänzer gehören dazu. Jede Gruppe repräsentiert die verschiedenen Straßen und Viertel der Gegend. Vorbei geht es an den unzähligen Besuchern die sie am Straßenrand erwarten. Die Romerias sind in der Regel Feste, wo jeder etwas zu essen und zu trinken mitbringt und es mit Freunden oder Verwandten teilt. Das Essen sind normalerweise typisch kanarische Speisen, wie Gofio, Runzel Kartoffeln mit Mojo, kanarischer Käse, gekochte Eier, Brot, vor Ort frisch gegrilltes Fleisch und natürlich Wein.
Diese Speisen werden von den Wagen an Jedermann verteilt also an Verwandte, Freunde und Unbekannte an all diejenigen die es wollen.
Auf der anderen Seite spielt Musik eine unverzichtbare Rolle sie spiegelt das Wesen der kanarischen Menschen wieder. Die traditionelle kanarische Musik mit Gesang und Instrumenten wie Timples, Lauten, Chácaras, Schlagzeug und Gitarren haben ihren Auftritt auf jeder guten Romeria.
Bei dem Besuch einer Romeria wirst umgeben sein von glücklichen und netten Menschen jeden Alters die sich zusammengefunden haben um zu feiern. Sie werden lächeln, lachen, singen und tanzen. Die Menschen dort sind freundlich zu dir wenn sie merken das du dich für ihre Kultur und Tradition interessiert.
Tipp 1:
Wenn du so ein Fest in vollen Zügen genießen willst solltest du es in einer traditionellen Tracht besuchen. Es ist nicht schwer, Geschäfte zu finden, wo du die Tracht für ein paar Tage mieten kannst.
Tipp 2:
Besorge dir ein Vaso de Romeria. Das ist ein kleines Glas in einem Lederköcher, das du um den Hals hängen kannst. Du findest diese Gläser entweder in verschiedenen Geschäften vor Ort, oder du kaufst es dir an einem der Stände auf den Festplatz.
Tipp 3:
Bring genügend Zeit mit!
Wie schon erwähnt ist der Umzug der Hauptteil einer Romeria. Dieser dauert meistens zwei oft bis drei Stunden. Stell dich nicht nur als Zuschauer an den Rand , sondern gehe in die Menge und nimm direkt am Geschehen teil.
Nach dem Umzug geht die Party weiter die Leute bleiben auf den Straßen um zu reden, zu lachen und zu tanzen einfach um zu feiern. Meistens gibt es mindestens eine große Bühne mit Livemusik, dort findest du die meisten Menschen. Es wird also eine typische spanische Fiesta nach allen Regeln der Kunst.
Tipp 4:
Nimm den Bus! Die lokalen Busse der Titsa haben sogar einen Sonderfahrplan für die einzelnen Romerias. Normalerweise fahren die Busse den ganzen Tag und Abend über, bis in die frühen Morgenstunden. Frage am besten einen der Mitarbeiter von Titsa, wann der letzte Bus zurück fährt.
Solltest du dich doch für das Auto entscheiden musst du damit rechnen 2-3 Kilometer außerhalb der Stadt zu parken und dann den verbleibenden Weg zu laufen.
Wie immer im Leben gibt es auch hier einige Schattenseiten die ich nicht unerwähnt lassen möchte.
So gab es immer wieder einige Kioske wo alle Arten von Musik zu hören war und wo sich jüngere Menschen versammelten und somit die Romeria in einen Mini-Karneval verwandelten. Das wurde inzwischen untersagt, nun ist jede nicht kanarische Musik verboten.
Die Romerias finden häufig an den selben Tage oder zeitnah statt wie lokale Sportwettbewerbe, landwirtschaftliche Ausstellungen oder andere Aktivitäten. Von einigen Leuten wird deshalb befürchtet das bestimmter Sitten und Traditionen im Laufe der Jahre verloren gehen. Aus diesen Kreisen wird auch nicht gutgeheißen wenn die Trachten zu salopp getragen werden (T-Shirt statt Hemd – Hut/Weste kombiniert mit Trainingshose und Turnschuhen).
Die Romerías von Tenerife finden normalerweise zwischen April und August statt. Wenn du es einrichten kannst genieße die eine oder andere Romeria von Teneriffa.
Danke für euer Interesse und  
bleibt mir gewogen 
bis zum nächsten Beitrag.

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